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Zungen- und Lippenbändchen

Zungenbändchen | Lippenbändchen

Jeder von uns hat die kleinen bindegewebigen mit Schleimhaut überzogenen Bändchen, die die Zunge mit dem Zungenboden verbinden und Ober-und Unterlippe an den Zahnleisten aufhängen. So werden wir geboren. Nun gibt es Babys, die entweder die Brust nicht gut erfassen, Schmerzen an der Brustwarze beim Stillen verursachen und dass, obwohl die Stillposition und der Anlegevorgang korrekt sind. Dann lohnt sich ein Blick in den Mund des Babys, um die Zunge anzuschauen. Es gibt das straffe, kurze Zungenbändchen, welches die Zunge regelrecht festhält. Oftmals wird eine leichte Einkerbung an der Zungenspitze deutlich. Dann gibt es noch das weiter hinten sitzende Zungenbändchen, welches eher schwieriger zu erkennen ist. Wenn das Baby den Mund leicht öffnet, wirkt alles ganz unproblematisch. Ist dann der Mund zum Stillen weit geöffnet, kann man häufig erkennen, dass die Zunge zu weit hinter der unteren Zahnleiste verbleibt und wenn das Baby weint, zeigt sich, dass die Ränder der Zunge sich wölben, aber die Mitte gehalten wird und wie eine Grube aussieht. In diesem Fall würde dann jede Hebamme oder Stillberaterin Euch zu geeigneten Ärzten weiterleiten, die dann mit Euch besprechen, ob und wie eine Durchtrennung stattfinden sollte.

Auch das Lippenbändchen kann Probleme bereiten, wenn es die Lippe zu stark einschränkt, zu tief sitzt. Beim Stillen, das wisst Ihr, sollten die Lippen an der Brust aufgestülpt sein und zeigen damit an, dass das Baby gut angelegt ist. Wenn Mütter berichten, dass sie Schmerzen beim Stillen haben und die Lippen nicht aufgestülpt werden können, dann lohnt auch hier wieder der genaue Blick in den Mund und nach der Untersuchung der Zunge auch die Betrachtung der Lippen. Sollte hier ein Grund für das Stillproblem liegen, würdet Ihr auch zu einem Arzt weitergeleitet, der dann alles Weitere mit Euch bespricht.

Der Alltag zeigt, dass es bezüglich der Therapie/ Herangehensweise zum Thema Lippen-und Zungenbändchen große Unterschiede gibt. Die meisten Hebammen und Stillberaterinnen verfügen über gute Netzwerke, um Euch die bestmögliche Beratung und Therapie zu ermöglichen.

Wenn ein Zungenbändchen in den ersten Tagen erkannt und durchtrennt wird, ist dies die beste Situation für Mutter und Baby, da dann das Stillen schmerzfrei und unproblematisch erfolgt. In den ersten 3 Monaten sind die Durchtrennungen für das Baby unkompliziert, danach wird meist eine Anästhesie ( Narkose) notwendig und somit aufwendiger.

Sollte ein Zungenbändchen/ Lippenbändchen für schmerzen beim Stillen sorgen, dann könnt Ihr mit der Laid-back-Stillhaltung die Beschwerden etwas reduzieren, bis das Problem beseitigt ist. Sollten die Schmerzen zu groß sein oder auch ein Anlegen nicht möglich, so könnt Ihr die abgepumpte Muttermilch alternativ füttern.