Schwierige Stillsituation aufgrund eines zu kurzen Zungenbändchens?

DIE ZUNGE!

Die einwandfreie Beweglichkeit und Funktion der Zunge Deines Kindes ist für das Stillen, Saugen, Essen, die Kiefer-Zahnentwicklung und das Sprechen von großer Bedeutung. Bis zu 10% der neugeborenen Babys sind von einem verkürzten Zungenbändchen betroffen, jedoch werden meist nur wenige davon erkannt. Das Zungenbändchen kann im vorderen Bereich der Zunge liegen und verursacht häufig die Herzform, aber auch im hinteren Bereich der Zunge, kann es kaum sichtbar Probleme bereiten.
Erste mögliche und typische Hinweise können sein:

Beim Stillen

Dein Baby stillt selten oder eher auffällig häufig , hat Schwierigkeiten beim Erfassen Deiner Brust („geht ran und wieder weg im Wechsel“), beim Saugen an der Brust bewegt sich nur wenig Muskulatur im Gesicht Deines Babys, vor allem die Schläfenmuskulatur steht still, es fließt keine Muttermilch, Dein Baby saugt nur kurz, kontinuierliches Saugen findet nicht statt, das Stillen ist für Euch eine stressige Angelegenheit.

An der mütterlichen Brust

Du hast Schmerzen an Deinen Brustwarzen, Deine Brustwarze sieht zerquetscht aus, Du hast das Gefühl, dass Deine Brust nach dem Stillen nicht weicher ist als zuvor. Du hast mehrere Milchstaus oder Brustentzündungen oder auch einen Abszess entwickelt.

Milchbildung

Deine Milchbildung kommt nach der Geburt nicht so richtig in die Gänge oder bricht später ein oder benötigt das Abpumpen für eine ausreichende Milchbildung oder auch das Aufrechterhalten der Milchbildung.

Gewichtsverlauf beim Baby

Dein Baby kann nach der Geburt im normalen Bereich an Gewicht verlieren, nimmt aber dann nicht ausreichend zu oder es nimmt in den ersten 4-6 Wochen normal zu, bewegt sich danach allerdings in der Perzentile nach unten oder nur mit Zufütterung bleibt es in der Perzentile oder es gibt keine Auffälligkeiten, was jedoch eher selten der Fall ist.

Wenn mit einer Flasche gefüttert wird

Dein Baby trinkt sehr gut, weil die Muttermilch leicht fließt oder es trinkt nie genug oder zum Ende der Mahlzeit trinkt es schlechter oder es kann kein Vakuum halten und Milch läuft aus dem Mundwinkel heraus, die Flasche kann ohne Widerstand aus dem Mund herausgezogen werden.

Du hast das Gefühl, dass irgendetwas nicht so richtig passt

Dein Baby wirkt immer unruhig oder unzufrieden oder Dein Baby ist sehr pflegeleicht, eher zurückgezogen.
Spätere Hinweise können Probleme beim Essen sein:

• Dein Baby isst nur winzige Mengen.
• Dein Baby würgt bei Kontakt mit fester Nahrung.
• Dein Baby kann die Nahrung nicht im Mund behalten.
• Dein Baby kommt nur mit püriertem Essen zurecht.

Was sollte die Zunge Deines Babys können?


• Dein Baby sollte seinen Mund weit öffnen können, was Du beim Gähnen oder Weinen gut erkennen kannst. In dieser Situation sollte die Zunge halb hoch im Mund geführt werden. Kannst Du erkennen, dass die Zunge flach im Mund liegen bleibt oder auch Einziehungen oder Grübchen bildet, ist die Beweglichkeit eingeschränkt.

• Die Zunge sollte von einem zum anderen Mundwinkel geführt werden können.
• Die Zunge sollte über die Unterlippe gestreckt werden können und sich ausbreiten wie ein Fächer, was sehr wichtig für das Stillen ist.
• Wenn Dein Baby an der Brust angedockt hat, sollte es den festen Saugschluss halten und kräftig saugen können.

 

Weitere Hinweise können sein:


• Die Zunge lässt sich nie außerhalb des Mundes entdecken.
• Besondere, ungewöhnliche Zungenformen, wie z.B. eine runde Zungenspitze, herzförmige Zungenspitze, auffällige Wölbung, trapezförmiger Rand, viele Blähungen, Saugbläschen an der Lippe.

 

Welche Lösungsansätze gibt es?


Zuallererst gilt es die vordergründigen Stillprobleme, die aktuell Leidensdruck bereiten, zu beseitigen. Bei mangelnder Gewichtszunahme wäre es am wichtigsten, mithilfe einer elektrischen Milchpumpe die Milchbildung anzukurbeln, Muttermilch zu gewinnen und eine stillfreundliche Zufütterung zu wählen. Im Falle von Schmerzen an den Brustwarzen oder auch Verletzungen gilt es, andere Stillhaltungen und Stilltechniken, sowie eine Schmerz- und Wundtherapie umgehend in die Wege zu leiten.

Wenn zwei oder mehr Funktionseinschränkungen der Zunge Deines Babys festzustellen sind, zusätzlich Schmerzen beim Stillen oder/ und verletzte Brustwarzen oder/ und mangelnde Gewichtszunahme oder/und mangelnde Milchbildung vorhanden sein, sollte umgehend ein Kinderarzt oder Oralchirurg kontaktiert werden. In diesem Fall kann mittels einer Frenotomie, also der Durchtrennung oder Einschneiden des Zungenbändchens eine zeitnahe Lösung erreicht werden. Sind die Zeichen nicht eindeutig und das feste Zungenbändchen kann nicht eindeutig diagnostiziert werden, sollte unbedingt eine Still- und Laktationsberaterin Mutter und Baby beim Stillen beraten und begleiten. Es können verschiedene Stillhaltungen und Stilltechniken und Zungenübungen das Stillen verbessern, eine Reduktion der Zufütterung, sowie regelmäßige Gewichtskontrollen erreicht werden. Eine zusätzliche Einbindung von Osteopathin oder CraniosacraltherapeutIn ist ebenfalls wichtig, da die eingeschränkte Zungenfunktion sich ungünstig auf die gesamte Körpermuskulatur des Kindes auswirken kann. Diese Zusammenarbeit ist nach einer Frenotomie, aber auch ohne diesen Eingriff von großer Bedeutung für die gesunde Entwicklung Deines Babys.
Wenn das Zungenband nicht erkannt wird oder keine Maßnahmen getroffen werden.

In einigen sehr wenigen Fällen haben Mutter und Baby das Stillen fortgesetzt, jedoch haben die Mütter meist berichtet, dass sie es nicht genießen konnten. Einige Mütter haben sehr häufige und kurze Stillmahlzeiten akzeptiert. Die meisten Mutter-Kind-Paare stillen vorzeitig ab und die Gründe sind mangelnde Gewichtszunahme, regelmäßiges Abpumpen, zu häufige Stillmahlzeiten, Gedeihstörungen beim Baby, Schmerzen beim Stillen, Brustentzündungen, Abszesse, häufige Milchstaus. Manche Kinder werden im Grundschulalter zu Logopäden oder Kieferorthopäden geschickt und es wird dann aufgrund von Problemen in der Sprachentwicklung, Essstörungen oder Zahnfehlstellungen die Frenotomie durchgeführt.

Wieder einmal gilt: Solltest Du bemerken oder fühlen, dass irgendetwas nicht richtig ist beim Stillen Deines Babys, dann traue Deinem Gefühl! Kontaktiere Deine Hebamme oder Stillberaterin, sie wird Dir eine kompetente Unterstützung bieten und Dich zu Eurer individuellen Lösung begleiten

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