SAUGER | Leere Werbeversprechen

Stillfreundliche, mutterbrustähnliche Beruhigungssauger sind leere Werbeversprechen! Nichts kann Dich und Deine Brust ersetzen!

 

Saugen ist ein lebenswichtiges Bedürfnis der Säuglinge, welches sie nach der Geburt an der mütterlichen Brust stillen. Mit dem Saugen an der Brust wird gleichzeitig weiteren wichtigen Bedürfnissen der Babys entsprochen, dem der Nähe, Körperkontakt zur Mama, Entspannen, Hunger, Durst. Zusätzlich trainieren Babys über das Saugen an der Brust die Muskulatur im Rachenbereich, im Mund, im Gesicht und auch weitere Muskelgruppen im Schulterbereich. Das stellt die optimale Vorbereitung auf das Essen und Sprechen, darüber hinaus auch auf die Motorik dar. In den ersten Tagen nach der Geburt muss da Neugeborene noch viel üben, um das Saugen zu erlernen und die mütterliche Brust bekommt darüber die wichtige Information, dass und wieviel Muttermilch benötigt wird.
Ein ausgeklügeltes System.

Jede Frau hat ihre eigene Brust- und Brustwarzenform, sowie auch jedes Baby eine individuelle Mund- Kieferform mitbringt. Beide erlernen das Stillen miteinander. Beruhigungssauger, sowie auch Sauger für Flaschen bestehen aus Materialien, die nicht nach Mama schmecken, nicht nach Mama riechen, mit fremden Mikroorganismen behaftet sein können, weniger flexibel formbar im Mund sind, immer die gleiche Form aufweisen, egal, welcher Babymund oder welche Mutterbrust vorhanden sind.


Beim Saugen an der Brust wird beim Baby ein Hormon ausgeschüttet, welches für das Sättigungsgefühl zuständig ist, das Cholecystokinin. Wenn ein Baby an einem Beruhigungssauger saugt, wird das Hormon ebenfalls anteilig ausgeschüttet, was zur Folge hat, dass das Baby im Anschluss zu kurz und ineffektiv an der mütterlichen Brust saugt, was dann zu einer geringeren Muttermilchbildung führt. Mit einem Beruhigungssauger im Mund verhält sich ein Baby für eine gewisse Zeit ruhig, was dazu führt, es abzulegen. So wird die Zeit für den wichtigen Körperkontakt zur Mutter reduziert. Ist der Einsatz des Beruhigungssaugers übermäßig hoch, kann es zur Hemmung der kindlichen Motorik am gesamten Körper und zu Sprach- Schluck- und Essproblemen kommen. Die Mikroorganismen-Besiedelung der Beruhigungssaugers kann zu vermehrten Mittelohrentzündungen führen.

Wie Du sicher schon bemerkt hast, sind Sauger eher Hindernis, als Segen. Gibt es Gründe, die für einen Einsatz des Beruhigungssauger sprechen?
Wenn ein Baby über eine lange Zeit von der Mutter getrennt ist, muss es sein Saugbedürfnis stillen können und dann wäre der Einsatz begründet. Bei Frühgeborenen wird der Beruhigungssauger auch therapeutisch eingesetzt. Hier sollten unbedingt der Mutter-Baby-Kontakt über das Känguruhen und der Kontakt zur Brust oder das Saugen an der Brust während des Sondierens im Vordergrund stehen. Babys, die ausschließlich mit der Flasche gefüttert werden, benötigen den Beruhigungssauger zum Entspannen und Einschlafen, da sie beim Flaschefüttern dazu nicht ausreichend Zeit zur Verfügung haben. Zusätzlich benötigen diese Babys viel Haut- und Körperkontakt.

 

Gibt es denn den besten Beruhigungssauger?
Wenn Du Dich auf die Suche nach einem „Schnuller“ begeben solltest, wirst Du schnell erkennen, dass Begriffe, wie physiologisch, kiefergerecht, brustwarzenähnlich oder natürlich geformt aufgeführt werden, die definitiv keine Daseinsberechtigung haben. Am Beruhigungssauger vollziehen die Babys ein völlig anderes Saugmuster, als an der Brust und so kann es zu einem problematischen Saug- und Trinkverhalten an der Brust kommen, welches zu verletzten Brustwarzen bis hin zum Muttermilchmangel führen kann. Sollte jedoch ein Beruhigungssauger aus den angeführten Gründen benötigt werden, sollten folgende Kriterien beachtet werden:


• Der Beruhigungssauger sollte so wenig, wie möglich einen störenden Einfluss auf die Mund- Gesichts- und Zungenmuskulatur nehmen.
• Das außen am Mund liegende Teil sollte flach, nicht gewölbt sein, um einen zu starken Unterdruck im Kiefer zu vermeiden.
• Das im Mund liegende Stück, der Lutschbereich muss weich sein und am besten flach und nicht zu groß, um der Zunge viel Platz zu lassen und ihre Beweglichkeit zu erhalten.
• Der Schaft, also der Bereich, wo die Lippen schließen, muss ganz flach sein.
• Das Gesamtgewicht sollte sehr gering sein und alle Materialien schadstofffrei
• Aus hygienischen Gründen sollte der Beruhigungssauger oft gewechselt werden. Dein Baby benötigt keinen größeren Beruhigungssauger, weil es gewachsen ist.


Was solltest Du bei der Verwendung beachten?
• Der Sauger sollte niemals die erste Variante des Beruhigens darstellen! Zuwendung, Körperkontakt, Stillen, Tragen sind die wichtigsten Handlungen, wenn Dein Baby unruhig ist.
• Gestillte Babys sollten ihr Saugbedürfnis an der Brust stillen dürfen, auch wenn der Eindruck entsteht, dass sie bereits satt sind. Vor der Verwendung eines Beruhigungssaugers solltet Ihr schon seit mindestens 6 Wochen ein eingespieltes Stillteam ohne Probleme sein!
• Wenn der Schnuller verwendet wird, muss er mit Körperkontakt kombiniert werden!
• Wenn Dein Baby eingeschlafen ist, entferne den Sauger!
• Eine Grundsatzregel: Sprechen, Essen, Spielen findet ohne Beruhigungssauger im Mund statt.
• Bitte befestige den Beruhigungssauger nicht an der Kleidung Deines Kindes, da hier die Nutzung deutlich höher und unkontrollierter ausfällt. Zudem erhöht eine Kette zur Befestigung das Gewicht im Mund/ Kiefer, was funktionelle Probleme nach sich ziehen kann.

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